Jedes Jahr im Juli werden in Deutschland Gedenkveranstaltungen organisiert, um an den Völkermord in Srebrenica zu erinnern.
Diese Veranstaltungen, die von Jahr zu Jahr zahlreicher werden und immer mehr Städte umfassen, erinnern an die Tragödie des Völkermords, der im Juli 1995 von serbischen Militär- und Polizeikräften in Srebrenica begangen wurde.
„Damit sich Srebrenica niemals wiederholt, weder für uns noch für jemand anderen“, ist der Satz, der bei allen Erinnerungen an dieses Verbrechen dominiert, das aus Hass gegenüber dem Anderen und Andersartigen begangen wurde.
Leider erleben wir, wie Hass und Intoleranz gegenüber dem Anderen und Andersartigen in den meisten heutigen Ländern, in unserer Heimat und auch in Westeuropa, zunehmen.
Daher ist es mehr denn je notwendig, an Srebrenica zu erinnern als unsere Verpflichtung gegenüber den unschuldig Getöteten, aber auch als Warnung an alle, wohin Hass und Intoleranz führen können.
Nach einer großen Veranstaltung in Dortmund fand am Sonntag, dem 02.07.2023, ein Friedensmarsch durch die Straßen von Stuttgart statt, an dem sich mehrere Tausend Bürger beteiligten. Bei der Veranstaltung sprachen renommierte Gäste, die sich in ihrer politischen und gesellschaftlichen Arbeit dafür einsetzen, dass der Völkermord in Srebrenica nicht vergessen wird. Ein besonderer Gast der Veranstaltung war Željko Komšić, Mitglied des Präsidiums von Bosnien und Herzegowina.
Am selben Tag fand auch ein Friedensmarsch in der Stadt Osnabrück statt, der bereits zu einer traditionellen Veranstaltung in dieser Stadt geworden ist.
In der nächsten Woche ist auch eine große Veranstaltung in München und einigen anderen Städten in Deutschland geplant. Andere Gemeinden erinnern ebenfalls entsprechend ihren Möglichkeiten an die Gedenktage des Völkermords in Srebrenica.
Wie wichtig die Kultur des Erinnerns und ständigen Gedenkens an das Übel des Völkermords ist, wissen am besten unsere Bürger, die in Deutschland leben und miterleben, wie viel Deutschland als Staat in die ständige Erinnerung an den Holocaust investiert und diese fördert.
Die Bosniaken haben in ihrer jüngeren Geschichte mehrere Versuche der Zerstörung und ethnischen Säuberung von ihren jahrhundertealten Heimstätten erlebt, und daher haben viele von ihnen gerade in der Bundesrepublik Deutschland Zuflucht und Rettung gefunden.
Diese Gedenkveranstaltungen werden zu wichtigen Elementen zur Bewahrung unserer Vergangenheit und zur Lehre für unsere jungen Generationen.
Indem wir die Erinnerung an Srebrenica bewahren, schützen wir uns selbst und unser Volk vor Versuchen, dass sich solche und ähnliche Ereignisse wiederholen. Wir warnen vor dem Übel des Hasses und der Intoleranz, die jede Gesellschaft zerstören.
