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11. Juli – Jahrestag eines Verbrechens

Heute, am 11. Juli, jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 26. Mal. Es war eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Bosnienkrieges und wurde als Völkermord eingestuft. An diesem Tag im Jahr 1995 wurden über 8.000 muslimische Männer und Jungen von bosnisch-serbischen Truppen unter dem Kommando von General Ratko Mladić ermordet.

Srebrenica – ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte

Die Gedenkfeierlichkeiten in Srebrenica begannen am Morgen mit einer Zeremonie zur Beisetzung von 19 Opfern, deren sterbliche Überreste erst kürzlich identifiziert wurden. Die Überreste wurden in der Gedenkstätte von Potočari beigesetzt, wo bereits Tausende von Opfern des Massakers ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

An der Zeremonie nahmen zahlreiche Überlebende des Massakers sowie hochrangige Politiker aus Bosnien und Herzegowina und internationalen Gäste teil. Der niederländische Premierminister Mark Rutte hielt eine bewegende Rede, in der er die Verantwortung seines Landes für das Versagen der UN-Friedenstruppe in Srebrenica anerkannte.

Der Völkermord von Srebrenica hat schwere politische und rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen. Der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien hat mehrere Personen wegen Kriegsverbrechen in Zusammenhang mit dem Massaker verurteilt, darunter auch Ratko Mladić. Dennoch sind viele Opfer bis heute nicht identifiziert worden, und ihre Angehörigen kämpfen immer noch um Gerechtigkeit und die Wahrheit über das Schicksal ihrer Lieben.

Das Gedenken an Srebrenica hat auch eine große Bedeutung für die Versöhnung und den Frieden in der Region. Obwohl der Krieg schon lange vorbei ist, sind die Wunden noch nicht verheilt. Die Ereignisse von Srebrenica haben das Vertrauen zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen in Bosnien und Herzegowina nachhaltig erschüttert. Die internationale Gemeinschaft und die politischen Führer des Landes müssen weiterhin daran arbeiten, die Vergangenheit aufzuarbeiten und den Opfern Gerechtigkeit und Anerkennung zu gewähren.

Das Gedenken an das Massaker von Srebrenica ist auch eine Erinnerung an die Bedeutung der Menschenrechte und der Wahrung der Menschenwürde. Es ist eine Mahnung an uns alle, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen dürfen und dass wir uns für eine Welt einsetzen müssen, in der Gewalt und Diskriminierung keinen Platz haben.

Während wir heute an die Opfer von Srebrenica denken, sollten wir uns bewusst machen, dass die Arbeit für Gerechtigkeit und Versöhnung noch lange nicht abgeschlossen ist. Es liegt an uns allen, sicherzustellen, dass die Ereignisse von Srebrenica nie vergessen werden und dass wir aus der Geschichte lernen, um eine bessere Zukunft aufzubauen.