Adis Lukač hat das seltene Talent, Gefühle und Geschichten durch Kunst zu kanalisieren. Als in Sarajevo geborener Künstler hat er sich von kindlichen Malereien auf dem Familientisch zu einem weltweit anerkannten Künstler entwickelt, der sowohl in der Skulptur als auch in der Malerei tätig ist.
Schon als Junge nutzte er den Familienschreibtisch als Leinwand. Heute, zwei Jahrzehnte nach seiner ersten Ausstellung als Schüler, beeindruckt er Publikum und Kritiker weltweit. „Ich arbeite immer an mehreren Projekten, bis eines mich fesselt und als Ausstellung oder andere künstlerische Darstellung verwirklicht wird“, erzählt Lukač.
Obwohl er einen Master in Bildhauerei hat, liegt sein Fokus derzeit auf der Malerei. Dennoch betont er, dass er sich gleichzeitig und gleichermaßen der Skulptur und Malerei widmet. Tatsächlich ist er der Schöpfer dreier öffentlicher Denkmäler in Bosnien-Herzegowina. Er nennt den Meister Safet Zec als Inspiration und sieht sich selbst in einer Linie mit ihm – beide haben ihren Weg mit Talent und Arbeit aufgebaut.
Besonders bemerkenswert ist seine Ausstellung „Svjedok/Witness“, die sich mit dem Genozid in Srebrenica befasst und im letzten Jahr in der Türkei präsentiert wurde. Lukačs Werke, insbesondere sein Denkmal für König Tvrtko I Kotromanić in Tuzla, haben nicht nur lokal, sondern auch international für Aufsehen gesorgt.
Dennoch sieht Lukač die Kunstszene in Bosnien-Herzegowina kritisch. „Die Kunst in BiH führt kein einfaches Leben, aber sie ist zäh und haltbar“, sagt er und fügt hinzu, dass der Gesellschaft die Anerkennung von wahrer Kunst fehlt. Trotz der Herausforderungen bleibt er hoffnungsvoll, vor allem, wenn er an die jungen Künstler denkt, die aufkommen. „Sie sind wichtige Verbindungsglieder der Kontinuität, die wir unterstützen müssen“, betont er.
Abschließend repräsentiert Adis Lukač mehr als nur die Kunst Bosnien-Herzegowinas. Er repräsentiert das Herz, die Seele und die Geschichte eines Landes, das trotz seiner turbulenten Vergangenheit immer noch strahlt und inspiriert. Seine Kunstwerke dienen nicht nur als Erinnerung an die reiche Geschichte und Kultur Bosniens, sondern auch als Brücke zu einer hoffnungsvolleren und leuchtenden Zukunft.