Am Sonntagabend, dem 3. September, wurde ein Bewohner des Dorfes Gornja Kamenica, Senad Sejfić, angegriffen.
Der Angriff wurde von mehreren Personen in sichtlich alkoholisiertem Zustand durchgeführt, die in Gornja Kamenica anhielten und anfingen, Unruhe zu stiften.
Sichtlich aufgebrachte Bewohner von Kamenica berichteten, dass diese Personen Senad Sejfićs Auto gestoppt und ihn dann angegriffen haben.
Sejfić fuhr mit seinem Auto an einer Moschee vorbei, um sein Gebet in der Moschee zu verrichten und dann nach Tuzla zu gehen, als mehrere Autos aus der Richtung von Šekovići kamen.
Die Autos umzingelten Sejfićs Auto, in dem er angeschnallt saß, und begannen, ihn zu schlagen, vor allem im Kopfbereich.
Eine Anwohnerin, die das Ganze beobachtete, begann zu schreien und rief Nachbarn, die Sejfić zu Hilfe eilten, bevor die Angreifer in Richtung Donja Kamenica flüchteten, berichtet TVPodrinje.
Die Nachbarn brachten Sejfić sofort zur Polizeistation in Zvornik und meldeten den Vorfall, woraufhin Bane Jovanović und Bojan Bogićević, Serben aus dem benachbarten Dorf Donja Kamenica, als die Angreifer identifiziert wurden.
Die sichtlich aufgebrachten Bewohner von Kamenica und darüber hinaus versammelten sich am Tatort ihres Mitbürgers, bei der Moschee in Gornja Kamenica, und forderten die obersten Behörden und die Staatsanwaltschaft von Bosnien und Herzegowina auf, sich in diese Fälle von Angriffen auf Bosniaken im BH-Teilgebiet RS einzumischen.
Die Polizeidirektion von Zvornik hat sich zu diesem Fall noch nicht geäußert.
Angriffe auf bosniakische Rückkehrer in Städten wie Zvornik, Višegrad und Prijedor sind leider ein wiederkehrendes Problem in der Republika Srpska. Trotz der Bemühungen, nach dem Bosnienkrieg eine Versöhnung und friedliche Koexistenz zwischen den ethnischen Gruppen zu fördern, gibt es immer noch Vorfälle, bei denen Rückkehrer, insbesondere Bosniaken, Zielscheibe von Gewalt und Einschüchterung werden. Diese Angriffe sind oft tief in den historischen und politischen Spannungen der Region verwurzelt und stehen im Zusammenhang mit den traumatischen Ereignissen des Krieges.
Die internationale Gemeinschaft und lokale NGOs haben wiederholt ihre Besorgnis über diese Vorfälle geäußert und betont, dass der Schutz von Rückkehrern und die Gewährleistung ihrer Rechte von entscheidender Bedeutung sind, um dauerhaften Frieden und Stabilität in Bosnien und Herzegowina zu gewährleisten. Die Verantwortlichen für solche Übergriffe müssen zur Rechenschaft gezogen werden, und es müssen verstärkte Anstrengungen unternommen werden, um das Klima der Toleranz und des gegenseitigen Respekts in der gesamten Region zu fördern.