Bosniens neuer Trainer im Fokus: Savo Milošević’s überraschende Worte über Slobodan Milošević

Savo Milošević hegt offenbar Sympathien für seinen Namensvetter

Savo Milošević, der legendäre serbische Stürmer, wird am Freitag als neuer Trainer der Fußballnationalmannschaft von Bosnien und Herzegowina vorgestellt. Milošević hat bereits alle Vereinbarungen in Gesprächen mit dem Präsidenten des Verbands, Vico Zeljković, und dem Direktor der Nationalmannschaft, Zvjezdan Misimović, getroffen. Bekannt geworden als Stürmer von Partizan und Serbien, wurde Milošević in Bijeljina geboren und lebte dort bis zu seinem 16. Lebensjahr, bevor er zu Partizan wechselte.

Miloševićs Ernennung zum Trainer von BiH sorgt auch wegen seiner politischen Ansichten für Aufsehen. Während der Herrschaft von Slobodan Milošević unterstützte er aktiv die Opposition gegen das Regime des Kriegsverbrechers, unter dessen Führung Serbien praktisch zerfiel.

20 Jahre nach Miloševićs Fall änderte er jedoch seine Meinung. „Wenn ich an die Zeit des Widerstands gegen Milošević zurückdenke und an all das, was wir ihm vorgeworfen haben, und sehe, was nach ihm passiert ist… Ich habe meine Meinung über Milošević geändert. Er führte diese Kriege teilweise, weil er dazu gezwungen war, und hatte keine Wahl gegenüber den Großmächten. Milošević kämpfte für Serbien. Trotz allem konnte er den sozialen Frieden bewahren. Wenn ich alles berücksichtige, was Milošević unter diesen Umständen getan hat, würde ich mich jetzt bei ihm entschuldigen„, sagte Savo Milošević. Der Mitschnitt des Interview ist auf Youtube einsehbar.

Er übernimmt die Nationalmannschaft von Bosnien und Herzegowina, obwohl er in Bijeljina geboren wurde, einer Stadt, in der serbische Truppen zahlreiche Massenkriegsverbrechen gegen bosnische Zivilisten begangen haben. Doch am bemerkenswertesten ist, dass Savo Milošević den Mann respektiert und verehrt, der für diese Verbrechen verantwortlich gemacht wird. Slobodan Milošević starb im Gewahrsam des Haager Tribunals, ohne ein Urteil in seinem Prozess wegen Kriegsverbrechen und Völkermord in Bosnien und Herzegowina zu erleben.