In einem schockierenden Video, das kürzlich in den sozialen Medien auftauchte, hat Dario Kordić, eine zentrale Figur des Massakers von Ahmići, eine verstörende Aussage gemacht. Während er in Gesellschaft einiger Personen zu sehen ist, sagt er: „Wenn mich mein Freund gefragt hätte, ob es die Zeit im Gefängnis wert war, ob es der Krieg wert war, hätte ich ihm gesagt: ‚Ich würde alles wiederholen, keine Sekunde würde ich ändern. Jede einzelne Sekunde war es wert.„
Diese Aussage hat die Bewohner von Ahmići tief verunsichert. Sie kommen kaum damit zurecht, dass jemand nach all den schrecklichen Ereignissen und so vielen Jahren erklärt, dass er alles, was er getan hat, erneut tun würde. Es ist eine Rückkehr in die Realität von 1992, die die Befürchtung weckt, dass sich solche Gräueltaten wiederholen könnten.
Für Huso Ahmić, der im April 1993 seine Eltern und andere Familienmitglieder in Ahmići verlor, war die Aussage von Kordić schockierend. Sie hat das ganze Dorf in Angst versetzt. Die Aussage lässt die Befürchtung aufkommen, dass sich nach 30 Jahren eine solche Tragödie erneut ereignen könnte.
Das Video wurde vor kurzem im Internet veröffentlicht, und obwohl der genaue Zeitpunkt und Ort der Aufnahme noch nicht bestätigt sind, hat es bereits eine internationale Reaktion ausgelöst. Das Büro des Generalstaatsanwalts von Bosnien und Herzegowina hat bereits ein Verfahren wegen Leugnung von Verbrechen und Verherrlichung von Tätern eingeleitet, was seit den Änderungen des Strafgesetzbuches strafbar ist.
Die Aussage von Dario Kordić ist ein erschütternder Beweis dafür, dass die Verbrechen von Ahmići und die Leiden der Opfer auch nach so vielen Jahren noch nicht vergessen sind. Sie verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, dass die staatliche Justiz und die relevanten Institutionen handeln und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Es ist an der Zeit, dass Gerechtigkeit für die Opfer geschaffen und ein deutliches Zeichen gegen solche Gräueltaten gesetzt wird.
Die Reaktionen auf Kordićs Aussage waren zahlreich und von Empörung geprägt. Es ist beunruhigend zu sehen, dass einige politische Akteure schweigen oder versuchen, die Aussage zu rechtfertigen. Bisher hat es keine klare und eindeutige Verurteilung der Aussage gegeben, sondern vielmehr Versuche, sie zu relativieren oder herunterzuspielen. Dieses Schweigen und die Relativierung seitens der meisten politischer Akteure in Kroatien tragen zu einer Atmosphäre der Unsicherheit und Besorgnis bei. Die internationale Gemeinschaft hat sich bereits eingeschaltet und betont, dass die Verherrlichung von Kriegsverbrechen strafbar ist.
Die Bewohner von Ahmići hoffen nun darauf, dass die Justiz ihrer Aufgabe gerecht wird und dass Kordić und alle anderen Verantwortlichen angemessen bestraft werden. Nur so können sie hoffentlich wieder Vertrauen in eine gerechtere und sicherere Zukunft aufbauen.