Ein Skandal: Čović verteidigt Herceg-Bosna trotz Kriegsverbrechen

In Mostar fand eine schockierende Gedenkveranstaltung zur Gründung der sogenannten Kroatischen Republik Herceg-Bosna statt, die für die bosniakische Bevölkerung als Skandal gilt. Der Beginn mit der kroatischen Hymne und die Teilnahme hochrangiger Politiker wie Dragan Čović verstärkten das Gefühl der Provokation, da die Herceg-Bosna vom Haager Tribunal als verbrecherisches Unternehmen verurteilt wurde.

Čovićs Behauptungen, dass die Gründung der Herceg-Bosna entscheidend für die kroatische Gleichberechtigung in Bosnien-Herzegowina war, sind ein Schlag ins Gesicht für die bosniakischen Opfer dieser parastaatlichen Organisation. Seine Rede ignorierte die schrecklichen Verbrechen, die unter dem Banner der Herceg-Bosna begangen wurden, und stellte stattdessen ihre angeblich positive Rolle in den Vordergrund.

Die Verurteilung der führenden Köpfe der Herceg-Bosna im Jahr 2017 wegen Kriegsverbrechen, einschließlich der ethnischen Säuberung bosniakischer Gebiete, wird durch solche Veranstaltungen schamlos verharmlost. Für die bosniakische Gemeinschaft ist dies nicht nur eine Verhöhnung der Opfer, sondern auch eine Gefahr für den fragilen Frieden in der Region.

Das Fortbestehen solcher nationalistischen Gedenkveranstaltungen behindert den Prozess der Versöhnung und deutet darauf hin, dass einige politische Gruppen immer noch nicht bereit sind, sich der Wahrheit zu stellen. Das Fehlen eines klaren politischen Konsenses gegen die Verherrlichung von Kriegsverbrechern bleibt eine schockierende Realität.