Esad und Melisa Ibrahimović haben Schreckliches erlebt. In Srebrenica wird das Ehepaar aus ethnischen und religiösen Gründen gemobbt und diskriminiert. Melisa, eine Mitarbeiterin des Textilunternehmens „6. November“ in Zvornik, berichtet, dass sie und andere muslimische Frauen ständig am Arbeitsplatz beleidigt werden.
Der Konflikt eskalierte nach nationalistischen Liedern und Beleidigungen gegenüber den muslimischen Mitarbeitern. Als die Situation nicht intern gelöst werden konnte, wandte sich das Paar direkt an den Firmendirektor, Jakov Galić, in der Hoffnung auf Abhilfe. Doch trotz Versprechungen, die Situation zu klären, blieben die Angriffe bestehen. Die beleidigenden Mitarbeiterinnen gingen sogar so weit, ihren Kolleginnen mit Entlassung zu drohen, wenn diese die Vorfälle öffentlich machen würden.
Als Melisas Ehemann, Esad, die Firma besuchte, um in einem zivilisierten Gespräch eine Lösung zu finden, fand er sich unerwartet in einer Polizeibefragung wieder. Ihm wurde vorgeworfen, gedroht zu haben, das Unternehmen in die Luft zu sprengen – eine Behauptung, die er vehement abstreitet. Melisa wird auch erneut zur Polizeistation gebeten, um weitere Aussagen zu dem Vorfall zu machen. Esad wurde nach seiner Befragung freigelassen und erwartet nun einen Gerichtstermin.
Ein anderer Bericht unterstreicht, wie ernst die Situation ist. Melisa Ibrahimović und eine weitere Mitarbeiterin, Melisa Suljić, fühlten sich in ihrer Arbeitsumgebung so unsicher, dass sie sich entschieden, nicht mehr zur Arbeit zu gehen. Trotz Gesprächen mit dem Unternehmen fühlten sich beide Frauen im Stich gelassen und ungerecht behandelt.
Der Direktor des Unternehmens, Jakov Galić, zeigt sich schockiert über die Situation. Er betont, dass er seit über 40 Jahren in der Textilbranche tätig ist und die Firma gegründet hat, um arbeitslosen Frauen und Rückkehrern Arbeit zu bieten. Nach einem Vorfall, bei dem Melisa weinte, berief Galić ein Meeting ein und betonte den Wunsch nach einer familiären Arbeitsatmosphäre. Doch die Realität scheint eine andere zu sein.
Die Vorfälle in Srebrenica zeigen, wie tief der Hass auf Muslime noch immer in der Region verwurzelt ist, und rufen dringend nach einem besseren Schutz und Gerechtigkeit für die Opfer solcher Diskriminierungen.