Explosion der Immobilienpreise in Bosnien und Herzegowina: 40% Anstieg

Die Immobilienpreise in Bosnien und Herzegowina haben dramatisch zugenommen. In den letzten Jahren hat sich eine bemerkenswerte Diskrepanz zwischen Angebot und Preis von Immobilien entwickelt, berichten Immobilienmakler.

Die Kosten für Neubauwohnungen in Mostar sind seit 2021 und 2022 von 2.500 Mark pro Quadratmeter auf beeindruckende 4.000 Mark in diesem Jahr gestiegen, teilt Selma Elezović, Inhaberin von Smart Immobilien aus Mostar, mit. Auch Bestandsbauten haben proportional zugelegt.

Eine ähnliche Entwicklung ist in Sarajevo zu beobachten, insbesondere im zentralen Stadtteil. Hier liegt der Preis für Neubauwohnungen bei atemberaubenden 9.000 Mark pro Quadratmeter in einigen Wohnanlagen. Der Unterschied in den Preisen zwischen Altbau und Neubau scheint auf dem Papier zu verschwinden, obwohl die Qualität sicherlich variieren kann.

Einige Experten spekulieren, dass die Preise für Bestandsbauten in Zukunft sinken könnten, während Neubauwohnungen wahrscheinlich auf ihrem aktuellen Niveau bleiben oder sogar weiter steigen könnten.

Beispielsweise ist der Preis einer 50 Quadratmeter großen Wohnung im Stadtteil Grbavica von 150.000 Mark im Jahr 2021 auf aktuell 230.000 Mark gestiegen – ein beeindruckender Anstieg von 40%. Trotz der hohen Preise sind viele Käufer weiterhin bereit, in den Immobilienmarkt zu investieren.

Die Immobilienpreise in Banja Luka haben ebenfalls einen signifikanten Anstieg erlebt. Interessanterweise wurde hier immer wieder ein baldiger Preisverfall prognostiziert, doch bisher gibt es keine Anzeichen dafür.

Selma Elezović berichtet auch, dass die Nachfrage in Mostar das Angebot übersteigt. Vor allem bei Bestandswohnungen gibt es nicht viele Angebote.

Die Preisentwicklung spiegelt nicht unbedingt die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Bürger wider, meint Stanislava Ligka aus Banja Luka. Es wird angenommen, dass die Diaspora, die erhebliche Geldsummen aus dem Ausland schickt, einen großen Einfluss auf den aktuellen Stand des Immobilienmarktes hat.

Bei langfristigen Mietverträgen haben sich die Preise im Vergleich zu 2020 erheblich erhöht. Die Mieten variieren je nach Zustand und Lage der Immobilie und liegen zwischen 500 und 1.000 Mark pro Monat. Frühere Angebote von Wohnungen, die für 300 oder 400 Mark vermietet wurden, sind fast vollständig vom Markt verschwunden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Immobilienmarkt in Bosnien und Herzegowina derzeit von einer erhöhten Nachfrage und steigenden Preisen geprägt ist. Die Zukunft wird zeigen, ob sich dieser Trend fortsetzt oder ob Anpassungen an den wirtschaftlichen Realitäten stattfinden werden.