Es gibt Bücher, die durch ihre schiere Existenz lebensverändernd sein können. „The Last Refuge“ von Hasan Nuhanović ist eines dieser Bücher. Eine wahre Geschichte des Überlebens, des Krieges und des Lebens unter Belagerung in Srebrenica, es bringt eine der dunkelsten Zeiten Europas ins Bewusstsein und erlaubt es uns, durch die Augen eines Überlebenden zu sehen.
Nuhanović überlebte, weil er Englisch sprach. Seine Familie jedoch wurde 1995 in Srebrenica getötet – Opfer des größten Massakers in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Übersetzer für die niederländischen UN-Blauhelme wurde er geschont, doch trotz seiner flehentlichen Bitten übergaben die Niederländer den Rest seiner Familie den Serben und somit dem sicheren Tod.
Ein Zeugnis von Grausamkeit und Überleben
Was dieses Buch von anderen Srebrenica-Memoiren unterscheidet, ist Nuhanovics Fähigkeit, sowohl reflektiert als auch selbstkritisch zu schreiben, stets die Verlässlichkeit seiner eigenen Erinnerungen in Frage stellend. Es ist ein „Page-Turner“, wie es im Englischen genannt wird – ein Buch, das den Leser fesselt und dazu drängt, weiterzulesen.
Der besondere Wert dieses Werkes liegt jedoch in der Vorgeschichte des Massakers. Nuhanovic bietet Einblicke in die „ethnischen Säuberungen“, die in Srebrenica kulminierten. Die Beschreibungen seiner Familie – des stolzen Vaters, des leidenden Bruders und der selbstlosen Mutter – verleihen der Geschichte eine menschliche Dimension, die schwer zu fassen, aber unmöglich zu ignorieren ist.
Für diejenigen, die das Massaker verharmlosen oder die Wahrheit verdrehen wollen, stellt „The Last Refuge“ ein Zeugnis von moralischer und historischer Glaubwürdigkeit entgegen. Es ist ein Buch, das gelesen und erinnert werden muss, um sicherzustellen, dass die Geschichten und Opfer von Srebrenica niemals vergessen werden.
Falls Sie nach einer lehrreichen, herzzerreißenden Lektüre suchen, die Ihnen eine neue Perspektive auf die Tragödien des Bosnien-Krieges bietet, ist „The Last Refuge“ von Hasan Nuhanovic ein absolutes Muss. Es ist mehr als nur eine Erzählung – es ist ein Aufruf zur Erinnerung, zum Verständnis und zur Anerkennung der Wahrheit.