Bericht des Gedenkzentrums Srebrenica enthüllt: Milorad Dodik steht an der Spitze der Leugner des Völkermords in Srebrenica


Die diesjährige Untersuchung des Gedenkzentrums Srebrenica betont die Verfolgung von Personen, die den novellierten Strafgesetzbuch-Bestimmungen zuwiderhandeln.

Milorad Dodik
Milorad Dodik mit Vladimir Putin

Für das dritte aufeinanderfolgende Jahr hat das Gedenkzentrum Srebrenica das Dokument „Bericht über die Leugnung des Völkermords in Srebrenica 2023“ herausgegeben. Dieses dokumentiert 90 Vorfälle, in denen der Völkermord in Srebrenica zwischen Mai 2022 und Mai 2023 geleugnet wurde, wie Anadolu berichtet.

Der Bericht deckt Internetartikel und Statements von Persönlichkeiten in Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien und Montenegro auf, die den Völkermord in Srebrenica in Frage stellen, herunterspielen, umdeuten oder die damit verbundenen Fakten verdrehen.

Dodik an vorderster Front bei der Leugnung des Völkermords in Srebrenica

Das Team hinter dem Bericht setzt sich zusammen aus Prof. Muamer Džananović und Monica Hanson-Green, während Edin Ikanović, Adem Mehmedović und Nikola Vučić als Hauptautoren gelten.

Gemäß der neuesten Ausgabe des Berichts ist Milorad Dodik, Präsident von Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina, der herausragendste Leugner des Völkermords in Srebrenica. Ganze 11 Mal hat er in verschiedener Weise den Völkermord bestritten. Bezüglich der Medien hat der serbische Tabloid „Alo“ im Untersuchungszeitraum am öftesten (neun Mal) den Völkermord in Srebrenica bestritten.

Ein zentrales Thema des diesjährigen Berichts ist die Beobachtung und Strafverfolgung derjenigen, die gegen die novellierten Regelungen des Strafgesetzbuches in Bosnien und Herzegowina verstoßen. Dieses sogenannte „Inzko-Gesetz“ untersagt die Leugnung von Völkermord und anderen Verbrechen und die Verherrlichung verurteilter Kriegsverbrecher. Allerdings hat die Staatsanwaltschaft von Bosnien und Herzegowina bisher keine Anklage in diesem Zusammenhang erhoben.

Des Weiteren zeigt der diesjährige Bericht, dass die Völkermordleugnung im Vergleich zu den drei vorhergehenden Jahren stark abgenommen hat. Während 2022 240 Leugnungsfälle festgestellt wurden, waren es 2021 noch 681 Fälle. Es ist jedoch beunruhigend, dass die Leugnung vermehrt von Amtsträgern auf staatlicher und entitätlicher Ebene ausgeht.

„Der abschließende Akt des Völkermords“

Emir Suljagić, Direktor des Gedenkzentrums Srebrenica, betonte die Signifikanz dieses Dokuments für die Institution und die Gesellschaft von Bosnien und Herzegowina.

„Wir dokumentieren Jahr für Jahr die Leugner des Völkermords und werden dies auch weiterhin tun. Unsere Methode und unser Expertenteam haben diesen Bericht erst möglich gemacht. In globalen akademischen Zirkeln wird das Bestreiten des Völkermords als ultimativer Akt des Völkermords angesehen. Es liegt in unserer gesellschaftlichen Verantwortung, gegen diese Ungeheuerlichkeit vorzugehen“, so Suljagić.

Zudem kommentierte er die Arbeitsumgebung des Gedenkzentrums Srebrenica.

„Erst kürzlich sahen wir uns mit einer Hassdarstellung von einer lokalen Facebook-Seite konfrontiert, welche hauptsächlich von Serben aus der Drina-Region frequentiert und betrieben wird, in Bezug auf unseren letztjährigen Bericht zur Völkermordleugnung. Sie versuchen, uns zu verängstigen, weil sie nicht damit einverstanden sind, dass Völkermordopfer Publikationen verfassen und dass wir junge Gelehrte heranbilden, die gut informiert sind. Inmitten dieser hasserfüllten Umgebung kommen Menschen zur Arbeit und bringen ihre Kinder zur Schule. Viele haben über die Angriffe auf Rückkehrer in Bratunac und S