Izraelischer Botschafter in Serbien leugnet Völkermord in Srebrenica

Gedenken der Opfer von Srebrenica

Der israelische Botschafter in Serbien, Jahel Vilan, hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Tanjug geleugnet, dass in Srebrenica ein Völkermord stattgefunden hat.

Er erklärte, dass Israel für die Resolution über Srebrenica bei den Vereinten Nationen gestimmt hätte, wenn es der Meinung wäre, dass dort ein Völkermord stattgefunden hätte.

„Wir haben den Begriff Völkermord in Bezug auf das, was in Srebrenica passiert ist, nie akzeptiert“, sagte der israelische Botschafter in Serbien und fügte hinzu:

„Dort fand definitiv ein sehr schweres Kriegsverbrechen statt, aber aus israelischer Sicht stellt es keinen Völkermord dar.“

Zur Erinnerung: Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat eine Resolution verabschiedet, die den 11. Juli zum Internationalen Tag des Gedenkens an den Völkermord in Srebrenica erklärt, gegen die Serbien eine intensive diplomatische Kampagne führte, in der es schließlich unterlag.

Israel war eines der Länder, das nicht an der Abstimmung teilgenommen hat.

Gemäß der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 wird Völkermord als eine Tat definiert, die mit der Absicht begangen wird, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu zerstören. Der Internationale Gerichtshof (IGH) und das Internationale Straftribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) haben festgestellt, dass das Massaker von Srebrenica diese Kriterien erfüllt und als Völkermord einzustufen ist.