Die Vorstellung von Konzentrationslagern in der jüngsten europäischen Geschichte mag für viele undenkbar sein. Doch genau das fand im herzzerreißenden Schatten des bosnischen Krieges statt.
Die Bilder und Erzählungen aus den serbischen Internierungslagern sind schwer zu verdauen und bleiben im Gedächtnis haften. Das Magazin Spiegel berichtete am 09.08.1992 im Artikel „Sie verhungern wie Vieh“ über die Zustände in Omarska, einem Konzentrationslager der serbischen Armee in der Nähe von Prijedor.
Ein Ausschnitt aus dem Artikel: Mitten im unerbittlichen bosnischen Hochsommer standen ausgemergelte Gestalten an, um eine spärliche Mahlzeit zu erhalten. Diese Männer, von der Kriegsgräueln entkräftet, erhielten gerade einmal fünf Minuten für einen Teller dünner Bohnensuppe und ein Stück Brot – ihre einzige Mahlzeit des Tages. Unter den wachsamen Augen gutgenährter Polizisten wurden sie von ihren Henkern herumkommandiert.
Das Internierungslager Omarska, das von den Serben als „Untersuchungszentrum“ bezeichnet wurde, war in Wahrheit ein Ort des Elends und der Verzweiflung. Hier wurde das Schicksal Tausender bosnischer Männer entschieden, die aus den nahegelegenen, zerstörten Dörfern stammten. Sie wurden in Kategorien unterteilt, manche sofort vor Gericht gestellt, andere in Kriegsgefängnisse oder Flüchtlingslager geschickt.
Meho, ein Flüchtling aus Omarska, schildert die brutalen Tötungen durch serbische Erschießungskommandos: „Sie haben sie zu einem See geführt. Schüsse waren zu hören. Keiner kam zurück.“ Doch Omarska war nicht das einzige Lager, in dem solche Gräuel geschahen. Die Erzählungen reichen von Männern, die wie Vieh in Trnopolje verhungerten, bis hin zu Brcko, wo jungen Moslems auf die grausamste Weise das Leben genommen wurde.
„Sie mußten sich so niederknien, daß ihr Blut in den Fluß Save abfließen konnte. Dann wurde ihnen der Hals durchgeschnitten.« Vielen seien vor der Exekution die Nasen verstümmelt und die Genitalien ausgerissen worden. »Wir füttern die Fische«, hätten die Schlächter gewitzelt, als die Leichen schließlich im Fluß schwammen.“
Alija Lujinović
Die Erinnerungen an diese Orte sind geprägt von Geschichten unvorstellbaren Grauens. Männer wurden willkürlich gefoltert und misshandelt. In einigen Lagern mussten Häftlinge sogar ihren eigenen Stacheldrahtzaun ziehen, der sie umgab. Die Erzählungen von Leid und Tod sind zahllos und unfassbar. Jedes einzelne dieser Schicksale erinnert uns an die Bedeutung von Frieden, Verständnis und Menschlichkeit.
Für weitere Informationen und einen detaillierten Bericht über die Schrecken der serbischen Konzentrationslager empfehlen wir den Artikel „Sie verhungern wie Vieh“ auf Spiegel Online. Es ist wichtig, sich dieser Teile unserer Geschichte zu erinnern und sicherzustellen, dass sie sich nie wiederholen..