Die Kalavun Jusuf-pašina džamija, auch bekannt als Kuršumlija in Maglaj, stellt eines der wertvollsten Werke osmanischer sakraler Architektur in Bosnien und Herzegowina dar. Sie ist ein Juwel osmanischer Architektur und eine der schönsten Kuppelmoscheen in BiH. Die Moschee wurde 1560 erbaut.
Der Bauherr dieser Moschee war Kalavun Jusuf-paša, der am kaiserlichen Hof den Titel des Beglerbegs trug. Er war 1578 Pascha in Buda und 1584 in Bosnien. Später wurde er zum Wesir ernannt und nach Istanbul gerufen, wo er die Witwe von Sokolović, Ismihan Sultanija, heiratete. Nach ihrem Tod wurde er erneut in Buda ernannt, wo er 1586 verstarb. Das Volk kennt seine Moschee unter dem Namen Kuršumlija, da sie mit Blei bedeckt ist. Sie steht im Zentrum des alten Maglaj, das bis heute sein orientalisches Flair bewahrt hat.
1697 demolierte die Armee des Prinzen Eugen von Savoyen die Moschee. Der Legende nach entwendeten sie eine goldene Tafel mit einer Inschrift, rissen die Vergoldung unter dem Serefet ab und entfernten den goldenen Alem des Minaretts. Dabei wurden auch drei Marmorpfosten beschädigt. Die Moschee wurde wahrscheinlich danach repariert. Ihre Renovierung erfolgte 1867-68 auf Kosten von Sultan Abdul-Aziz, wie eine Inschrift über dem Eingang auf einer Steinplatte bezeugt.
1902 knickte ein Sturm das Minarett über dem Serefet, welches später wieder aufgebaut und der Alem erneuert wurde.
Die Bauweise und Architektur der Moschee spiegelt das Erbe der osmanischen Ära in Bosnien wider. Die sorgfältige Steinbearbeitung und das Design der Minarette und Kuppeln heben sie von anderen religiösen Bauwerken der Region ab. Insbesondere die Minarettstruktur, die mit einem spitzen Bleidach bedeckt ist, und die kunstvollen Stalaktit-Ornamente repräsentieren den Höhepunkt orientalischer Skulpturkunst in Bosnien. Diese Details, kombiniert mit ihrer Größe und den verwendeten Materialien, machen die „Kuršumlija“ džamija zu einem der wertvollsten osmanischen Bauwerke in Bosnien.
Es ist nicht zu übersehen, dass diese Moschee auch ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens ist. Die Inschrift am Eingang der Moschee bezeugt die Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten, die während der Herrschaft von Sultan Abdul-Aziz durchgeführt wurden, und hebt den Stellenwert hervor, den dieser Ort für die Gemeinschaft und für die Geschichte Bosniens hat. Als solcher dient die Jusuf-pašina „Kuršumlija“ džamija nicht nur als Gebetsstätte, sondern auch als lebendiges Denkmal, das die reiche Kultur und Geschichte des Landes verkörpert.
Die „Kuršumlija“-Džamija in Maglaj ist ein beeindruckendes Zeugnis osmanischer Architektur in Bosnien und Herzegowina. Ihr Inneres enthält sorgfältig gestaltete Elemente wie den Mimber und den Mihrab. Der Mimber, meist aus Stein gefertigt, weist bemalte Dekorationen mit selten entworfenen Motiven auf, die geometrische Formen wie Dreiecke und Bögen betonen. Dieses Detail, zusammen mit der Tatsache, dass die Mimber-Färbung auf einen älteren Anstrich hinweist, lässt vermuten, dass dieser Ort der Versammlung und des Gebets im Laufe der Jahre mehrere Renovierungen und Veränderungen erfahren hat.
Der Mihrab, ein weiteres bemerkenswertes Element im Inneren der Džamija, präsentiert sich mit einer exquisiten Steinplastik und reich profilierter Rahmung. Der gesamte Bereich des Mihrabs ist kunstvoll verziert, mit Ausnahme einer Nische, die in einer Technik bearbeitet wurde, die als Malerarbeit beschrieben werden könnte. Die Verzierungen betonen erneut geometrische Formen und zeigen ein kohärentes Thema in der gesamten Moschee. Interessanterweise gibt es Stellen am Mihrab, die als authentisch betrachtet werden könnten, mit spezifischen Goldverzierungen auf einem Hintergrund.
Nicht weniger beeindruckend ist die Munara (Minarett) der Džamija. Ihr auffälligstes Merkmal ist der wunderschöne Kranz aus Stalaktiten, von denen aus der Muezzin die Gläubigen zum Gebet ruft. Historiker wie Hamdija Kreševljaković betonen, dass diese speziellen Stalaktiten unter der Galerie den Höhepunkt der orientalischen Skulpturkunst in der Region darstellen.
Tatsächlich gehört dieses Minarett zu den schönsten in Bosnien und Herzegowina, sowohl wegen seiner harmonischen Proportionen als auch wegen seiner reichen Verzierungen. Es reflektiert den türkischen Baustil und hebt sich in der Landschaft markant ab. Die Geschichte der Moschee ist geprägt von mehreren Restaurierungen und Veränderungen, die sowohl ihre Architektur als auch ihre Rolle in der Gemeinschaft beeinflusst haben. Es bleibt ein wichtiges Zeugnis der reichen Kultur und Geschichte der Region.
Während der Aggression gegen Bosnien und Herzegowina wurde die Moschee schwer beschädigt, aber unmittelbar nach dem Krieg begannen ihre Sanierung und Konservierung. Die Restaurierung wurde 2019 abgeschlossen. Die Moschee bildet zusammen mit ihrem Harem und Brunnen ein architektonisches Ensemble, das auf der Liste der nationalen Denkmäler des geschützten kulturellen Erbes von Bosnien und Herzegowina steht.