Banja Luka, Bosnien-Herzegowina – Milorad Dodik, der dominante politische Akteur in der serbischen Teilrepublik Bosnien und Herzegowinas, zeigt verstärkt Anzeichen einer destabilisierenden Agenda. Trotz seiner Rolle als serbischer Vertreter im dreiköpfigen Staatspräsidium von Bosnien und Herzegowina und sogar als Staatspräsident, sind seine Maßnahmen auffallend konträr zur Stabilität des Gesamtstaates.
Dodik hat kürzlich die Auflösung der Armee der bosnischen Serben nach dem Friedensvertrag von Dayton 1995 als Fehler bezeichnet. Dies ist nur der neueste Schritt in einer Reihe von Aktionen, mit denen Dodik den Friedensprozess und die vereinbarte gemeinsame Armee Bosniens in Frage stellt.
Bedenklich ist die Unterstützung, die Dodik aus Russland zu erhalten scheint. Er hat bereits deutliche Schritte unternommen, um die Institutionen des Gesamtstaates Bosnien und Herzegowina zu untergraben und die Republika Srpska, den serbischen Teilstaat, als quasi-unabhängigen Staat zu etablieren. Dies steht im Widerspruch zur Absicht der internationalen Gemeinschaft, die Friedensbemühungen durch die Gründung einer gemeinsamen Armee zu festigen.
Russland scheint eine aktive Rolle bei Dodiks Plänen zu spielen, indem es Militärberater in die Republika Srpska und nach Serbien sendet und sogenannte Antiterroreinheiten in Banja Luka ausbildet. Diese Einheiten, die von westlichen Militärexperten als Vorstufe einer serbisch-bosnischen Armee betrachtet werden, könnten möglicherweise mit dem serbischen Regiment der bosnischen Armee zusammengeführt werden. Die Tatsache, dass Russland in den letzten Jahren Waffen, darunter Flugabwehrraketen, geliefert hat und sich wirtschaftlich in die RS einbringt, insbesondere im Energiesektor, verstärkt die Besorgnis.
Wladimir Putin, der russische Präsident und offensichtliche Verbündete Dodiks, verfolgt dabei offenbar eine klare Strategie. Er möchte den russischen Einfluss auf dem Balkan ausbauen und der NATO entgegentreten. Diese geopolitische Agenda könnte den Balkan destabilisieren und die regionale Sicherheit gefährden.
Darüber hinaus hat Dodik, ganz im Stil Putins, Kritiker mit Gewalt unterdrückt. Ein prominentes Beispiel ist die Bewegung für den ermordeten Studenten David. Kürzlich wurde zudem ein Geschäftsmann aus Banja Luka ermordet, nachdem er Dodik öffentlich kritisiert hatte. Solche Maßnahmen treiben viele Mitglieder der Zivilgesellschaft ins Exil.
Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass Dodik, unterstützt von Putin und möglicherweise auch von Belgrad, Bosnien und Herzegowina in eine unsichere Zukunft führt. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese Entwicklungen reagieren wird.