NATO besorgt über Spannungen in Bosnien und Herzegowina und im Kosovo

Die NATO zeigt sich besorgt über die jüngsten Entwicklungen auf dem Westbalkan. Während eines Besuchs in der Region äußerte Jens Stoltenberg, der Generalsekretär der NATO, seine Bedenken über secessionistische Tendenzen in Bosnien und Herzegowina sowie über die fragile Sicherheitslage im Kosovo und den Stillstand in der Normalisierung der Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo.

Auf einer Pressekonferenz mit Führungskräften der südosteuropäischen NATO-Mitgliedsstaaten betonte Stoltenberg die Notwendigkeit der Stabilität als Hauptziel für die Länder der Region. Er verwies auf die strategische Bedeutung der Region für die NATO, warnte aber vor zunehmenden Sorgen in letzter Zeit. Stoltenberg rief dazu auf, lokale Konflikte zu überwinden und den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Während seines Aufenthalts in Nordmazedonien lobte Stoltenberg das Land als ein Beispiel für ein erfolgreiches multiethnisches Gesellschaftsmodell. Er unterstrich die friedliche Koexistenz aller ethnischen Gruppen in Nordmazedonien, die zur Stabilität und zum Wohlstand des gesamten Landes beitrage.

Auf einem gemeinsamen Presseevent in Skopje mit dem kroatischen Präsidenten Zoran Milanović, dem albanischen Premierminister Edi Rama und seinem Gastgeber, dem mazedonischen Premierminister Dimitar Kovačevski, sprach Stoltenberg über die Bedeutung der Stärkung der strategischen Kapazitäten der NATO und der Erreichung von Frieden in der Ukraine sowie Stabilität auf dem Westbalkan.

Rama schlug während des Treffens in Skopje vor, regelmäßig NATO-Gipfel mit den Westbalkanstaaten abzuhalten, an denen nicht nur NATO-Mitglieder aus der Region, sondern auch Partnerländer und angrenzende Staaten teilnehmen sollten. Er forderte zudem eine verstärkte NATO-Präsenz im Kosovo, um Vorfälle wie in Banjska zu verhindern.

Der montenegrinische Premierminister Milojko Spajić betonte die strategische Bedeutung des Westbalkans für die NATO und die komplexe Sicherheitssituation, die kontinuierliche Anstrengungen erfordere. Er versicherte, dass Montenegro, das keine Probleme mit seinen Nachbarn habe, weiterhin eine konstruktive Rolle in der Region spielen werde.