Skandalöse Unterstützung! Botschafter dankt serbischem Geheimdienstchef für Hilfe für Studentinnen

Aleksandar Vranjes
Aleksandar Vranješ

In einer überraschenden und kontroversen Entwicklung hat der bosnisch-herzegowinische Botschafter in Serbien, Aleksandar Vranješ, öffentlich seine Anerkennung für den Direktor des serbischen Sicherheits- und Informationsdienstes (BIA), Aleksandar Vulin, ausgesprochen. Der Grund für diese fragwürdige Unterstützung sind die Sanktionen der USA gegen die Republika Srpska, die von Vranješ als ungerecht und unbegründet bezeichnet wurden.

Bei einem Treffen in Belgrad äußerte der Botschafter seine Solidarität nicht nur im Namen der serbischen Bevölkerung in Bosnien, sondern auch persönlich gegenüber Vulin. Er betonte, dass die Republika Srpska und das serbische Volk in Bosnien und Herzegowina die schwerwiegenden Auswirkungen dieser Sanktionen erlebt haben und unter verschiedenen Formen von Druck, Strafmaßnahmen und Menschenrechtsverletzungen durch die USA, das Büro des Hohen Vertreters und andere westliche Länder gelitten haben.

Besonders kontrovers wurde die Unterstützung von Vranješ für Vulin, der aufgrund seiner ethnischen Zugehörigkeit als Serbe politisch verurteilt wurde, ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren, was Vranješ an eine Rückkehr ins Mittelalter erinnert. Dieser Schulterschluss zwischen dem Botschafter und dem BIA-Direktor sorgt für Aufsehen und wirft Fragen über die Neutralität und Unabhängigkeit der diplomatischen Beziehungen auf.

Doch damit nicht genug, Vranješ dankte Vulin auch für seine Unterstützung zweier angeblich bedrängter Studentinnen. Diese wurden in Sarajevo aufgrund der Verherrlichung von Kriegsverbrecher Ratko Mladić von der Ausbildung ausgeschlossen. Vranješ lobte Vulin dafür, dass er Valentina Vujičić und Slađana Todić Stipendien und die Möglichkeit zum Weiterstudieren an der Akademie für nationale Sicherheit ermöglichte. Dabei unterstrich er, dass dies ein Zeichen dafür sei, dass Serbien hinter allen Serben steht, unabhängig von ihrem Wohnort und den erlittenen Ungerechtigkeiten.

Die Entscheidung des bosnisch-herzegowinischen Botschafters, den Direktor des serbischen Geheimdienstes zu unterstützen und ihm für seine fragwürdigen Aktionen zu danken, hat innerhalb und außerhalb der Region Empörung ausgelöst. Kritiker sehen darin eine gefährliche politische Verbindung und warnen vor möglichen Konsequenzen für die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Bosnien und Herzegowina und Serbien.

Es ist zutiefst schockierend und beunruhigend zu sehen, wie Kriegsverbrecher in der serbischen politischen Elite verherrlicht werden und die schrecklichen Ereignisse des Völkermords in Srebrenica heruntergespielt werden. Die Tatsache, dass der Genozid an den Bosniaken von der politischen Elite als „Stand der Bosniaken aus Sarajewo“ dargestellt wird, ist eine schockierende Verdrehung der Realität und zeigt deutlich, welch bedenkliche Einstellung die serbische politische Elite gegenüber diesem dunklen Kapitel der Geschichte hat.

Die Leugnung von Genoziden und die Verherrlichung von Kriegsverbrechern sollten nirgendwo Platz finden, doch leider scheinen sie in der serbischen Gesellschaft einen besorgniserregenden Status zu haben. Dieses traurige Beispiel verdeutlicht die dringende Notwendigkeit einer ehrlichen Aufarbeitung der Vergangenheit und eines starken Engagements für Gerechtigkeit und Versöhnung in der Region.