In einem beispiellosen Schritt haben die Minister für auswärtige Angelegenheiten der EU-Mitgliedstaaten ihre Stimmen vereint, um die Aufnahme von Mitgliedschaftsverhandlungen mit Bosnien und Herzegowina (BiH) zu fordern. Ein offizielles Schreiben wurde an Josep Borrell, den Hohen Vertreter der EU für auswärtige Angelegenheiten und Sicherheitspolitik, gerichtet, in welchem die rasche Einleitung der Gespräche bis Ende dieses Jahres gefordert wird.
Bosnien und Herzegowina hat in den letzten Jahren bedeutende Reformen und Fortschritte erzielt, die international Beachtung gefunden haben. Insbesondere in den letzten acht Monaten haben Entwicklungen im Land gezeigt, dass BiH fest entschlossen ist, seinen europäischen Weg fortzusetzen. Diese Fortschritte wurden im Schreiben an Borrell hervorgehoben, wobei betont wurde, dass mehr in diesen Monaten erreicht wurde als in vielen vorhergehenden Jahren.
Die Unterzeichner des Briefs: Tanja Fajon, Außenministerin von Slowenien, Gordan Grlić Radman aus Kroatien, Antonio Tajani aus Italien, Alexander Schallenberg aus Österreich, Giorgos Gerapetritis aus Griechenland, Jan Lipavsky aus der Tschechischen Republik und Miroslav Wlachovsky aus der Slowakei. Diese Minister haben ihre Solidarität und Unterstützung für Bosnien und Herzegowinas europäische Ambitionen deutlich zum Ausdruck gebracht und betont, wie wichtig es ist, dass die EU ihre Türen für Länder öffnet, die Fortschritte und Engagement zeigen.
Elmedin Konaković, der bosnisch-herzegowinische Außenminister, äußerte sich öffentlich zu dem Schreiben und drückte seine Dankbarkeit gegenüber den Unterzeichnern aus. Er betonte dabei besonders die Unterstützung durch Tanja Fajon, die Außenministerin von Slowenien, und mehrere andere europäische Amtskollegen, die den Brief mitunterzeichnet haben.
Konaković machte deutlich, dass die Eröffnung von Mitgliedschaftsverhandlungen nicht nur eine Anerkennung der bisherigen Fortschritte des Landes wäre, sondern auch ein entscheidender Schritt für die zukünftige Entwicklung und Stabilität Bosnien und Herzegowinas. „Es liegt in unserer historischen Verantwortung, diese Chance zu nutzen“, sagte Konaković, „für all die guten Menschen in Bosnien und Herzegowina und insbesondere für die junge Generation, die hier ihre Zukunft sieht.“
In einer Zeit, in der die europäische Integration für viele Länder im Westbalkan von entscheidender Bedeutung ist, sendet diese gemeinsame Initiative der EU-Außenminister ein starkes Signal. Sie zeigt, dass die EU bereit ist, Länder zu unterstützen, die echte und nachhaltige Fortschritte machen. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Gespräche entwickeln und ob Bosnien und Herzegowina in naher Zukunft offizielle Mitgliedschaftsverhandlungen mit der EU aufnehmen kann.