Der Missbrauch von Bildern bosniakischer Opfer in serbischen Medien

Fragwürdiger Umgang serbischer Medien mit Opferbildern

Ein Bild mit Geschichte

Seit langer Zeit verwenden serbische Medien ein Foto von Sabina Mujkić, einer Bosniakin aus Žepa, die 1995 von der Armee der Republik Srpska vertrieben wurde, als „Illustration“ für Verbrechen gegen die Krajina-Serben. Das Foto zeigt den Schmerz und das Trauma einer Familie, die in den schlimmsten Zeiten des Krieges ihre Heimat verlassen musste.

Ein fragwürdiger Gebrauch

Das Originalbild, das hinter den Präsidenten der Republik Srpska und Serbiens, Milorada Dodik und Aleksandra Vučić, gezeigt wurde, während sie über das Leiden der Serben während der Militäroperation „Oluja“ sprachen, ist online zugänglich. Interessanterweise wurde dasselbe Bild von Dodik auch auf Twitter veröffentlicht, um die „kriminelle Vereinigung“ zwischen den USA und Kroatien gegen das serbische Volk anzuprangern.

Ein „unbeabsichtigter“ Fehler

Die Belgrader Agentur „Pozitiv“, die für die Vorbereitung des multimedialen Inhalts des Events in Prijedor verantwortlich war, übernahm die Verantwortung für den „unbeabsichtigten Fehler“. Sie entschuldigten sich bei all jenen, die durch diesen Fehler verletzt wurden, und stellten klar, dass der Organisator der Veranstaltung nichts mit diesem Fehler zu tun hatte.

Ein wiederholtes Muster

Obwohl dieser spezifische Vorfall für Schlagzeilen sorgte, wird oft übersehen, dass einige serbische Medien das gleiche Bild häufig als Illustration für das Leiden der Serben während „Oluja“ verwenden. Bei Online-Recherchen können sogar drei Jahre alte Artikel serbischer Medien gefunden werden, die Verbrechen gegen Serben mit dem umstrittenen Bild von Sabina Mujkić und ihren aus Žepa vertriebenen Kindern illustrieren.

Medienmanipulation: Kein Einzelfall

Dies ist nicht das einzige Beispiel für den Missbrauch von Bildern in den Medien und die Irreführung der Öffentlichkeit. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich letztes Jahr, als das russische Verteidigungsministerium dem Militärattaché von Bosnien und Herzegowina in Moskau ein Protestschreiben schickte. Es bezog sich auf ein angebliches Foto als Beweis für die Beteiligung von 167 Bürgern von BiH an Kämpfen auf Seiten der Ukraine gegen die russischen Streitkräfte. Dieses Foto wurde jedoch aus dem Kontext gerissen, da es Mitglieder des Airsoft-Clubs B-Unit aus Živinice zeigte, und fälschlicherweise behauptet wurde, dass es sich um bosnische Söldner im ukrainischen Kriegsgebiet handelte.

Es ist unerlässlich, immer wachsam und kritisch zu sein, wenn es um die Präsentation von Informationen in den Medien geht, insbesondere in Zeiten, in denen Bilder leicht manipuliert und aus dem Kontext gerissen werden können.